Manfred Guder
Der Erwerb von Unternehmen bzw. Unternehmensteilen zur Stärkung der eigenen Marktposition und Unternehmensexpansion gewinnt in den Strategiekonzepten mittelständischer Unternehmen einen zunehmenden Stellenwert. In der unternehmerischen Praxis erfordern diese Transaktionen eine enge Begleitung durch Rechtsanwälte, Steuer- und Finanzexperten sowie Unternehmensberater. Doch nach der Übertragung des Unternehmens entscheiden sich viele Käufer, die Integration des gekauften Unternehmens in das aufnehmende Unternehmen ohne externe Hilfe umzusetzen. Hierbei wird oft die Komplexität des Integrationsprozesses unterschätzt, was letztendlich dazu führt, dass das anvisierte Ziel, das mit dem Kauf erreicht werden sollte, nicht oder nur teilweise erreicht wird. Zudem weisen zahlreiche Studien nach, dass rund 70% der Integrationen die ursprünglichen Annahmen des Business Case nicht erfüllen; dies insbesondere vor dem Hintergrund einer ineffizienten Integrationsplanung und -umsetzung.
Die Ziele für einen Unternehmenskauf können vielschichtig sein, wie die folgenden Beispiele zeigen:
In der Regel handelt es sich nicht nur um eines der oben genannten Ziele, sondern um ein Bündel von sich ergänzenden Zielen. Entscheidend ist: Die Entwicklung und Festlegung dieser Zielhierarchien muss vor Kaufabschluss erfolgen, da auf diesen Zielen die Ausgestaltung des gesamten Post-Merger-Prozesses aufbaut!
Aus den definierten wirtschaftlichen Zielen leitet sich zunächst auch der geeignete Integrationsansatz für das erworbene Unternehmen ab. Damit wird deutlich, dass bereits vor Kaufabschluss feststehen muss, ob beide Unternehmen als eigenständige Organisation erhalten bleiben sollen oder ob eine partielle oder vollkommene Integration des gekauften Unternehmens erfolgen soll.
Wie schon die Ausprägung der Integrationsansätze zeigt, sind die Maßnahmen, die im Rahmen der Post-Merger-Integration zu entwickeln und umzusetzen sind, dementsprechend vielfältig und miteinander sehr stark vernetzt.
Diese Vielfältigkeit verdeutlicht nachfolgende Abbildung, die gleichsam einen Überblick über alle Unternehmensbereiche verschafft, für die im Rahmen von Post-Merger-Prozessen ein vernetztes Maßnahmenkonzept zu entwickeln ist:
Der Post-Merger-Prozess wird durch ein Prozess-Controlling und ein integriertes und transparentes BDO-Management-Reporting begleitet. Damit wird eine Kontrolle darüber gewährleistet, dass insbesondere die geplanten kurz-, mittel- und langfristigen Finanz- und Ertragsziele realisiert werden, Amortisationen auch tatsächlich eintreten und das eingesetzte Kapital für den Unternehmenskauf die erwartete Rendite erwirtschaftet.
Ein Controlling-System mit geeigneten unternehmensspezifischen Kennzahlen stellt sicher, dass Abweichungen von den Soll-Vorgaben frühzeitig identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen in den betroffenen Bereichen zeitnah eingeleitet werden.
Wir unterstützen Sie bei der Steuerung und der Umsetzung des Post-Merger-Prozesses und stellen damit sicher, dass alle Einzelprozesse vernetzt werden, die Akzeptanz für die Integration bei allen Beteiligten aufgebaut wird und alle Faktoren für den Integrationserfolg berücksichtigt werden.
Lernen Sie mehr über Post Merger Integration mit unserem Online-Lehrgang ‚PMI2Go‘.
Implementierung der zukünftigen Unternehmensstruktur
Anpassung von Prozessen
Anpassung von Ressourcen
Umsetzung von Synergiepotenzialen
Aufbau gemeinsamer Unternehmenskulturen
Anpassung von Systemen
Umsetzung von Wachstumspotenzialen
Realisierung von Kostensenkungspotenzialen
Manfred Guder
Ralf Widdig