
Dr. Roger Rihmland
Der digitale Euro ist eine digitale Form des Geldes, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) herausgegeben werden würde. Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin, die auf dezentralen Netzwerken basieren, stellt der digitale Euro ein offizielles Zahlungsmittel dar, das die Sicherheit und Stabilität eines staatlich gesicherten Systems bietet. In den letzten Jahren haben Zentralbanken weltweit begonnen, die Einführung sogenannter digitaler Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currencies bzw. CBDCs) zu erforschen, und der digitale Euro ist das europäische Pendant zu dieser globalen Entwicklung.
Diese digitalen Währungen bieten mehrere Vorteile, darunter die Effizienzsteigerung von Zahlungstransaktionen, insbesondere bei grenzüberschreitenden Zahlungen, die oft langsam und kostspielig sind. CBDCs bieten eine staatlich kontrollierte Alternative zu privaten Zahlungsanbietern, was die wirtschaftliche Souveränität stärkt und die Abhängigkeit von großen Technologieunternehmen verringert. Darüber hinaus könnten CBDCs die Kontrolle der Zentralbanken über die Geldpolitik stärken.
Der digitale Euro befindet sich seit dem 1. November 2023 in der Vorbereitungsphase und das Thema entwickelt sich derzeit entsprechend dynamisch. Eine finale Entscheidung über dessen Einführung wird frühestens für 2025 erwartet, wobei eine schrittweise Einführung ab 2027 in Aussicht steht.
Der digitale Euro wird als elektronische Version des physischen Euros konzipiert, wobei Bargeld weiterhin als Zahlungsmittel bestehen bleiben soll. Diese digitale Währung ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen in der Eurozone, Zahlungen einfach, schnell und sicher durchzuführen – sowohl im Alltag, beispielsweise beim Kauf von Waren und Dienstleistungen, als auch im digitalen Raum, etwa für Online-Transaktionen. Um die Finanzstabilität zu wahren und einen übermäßigen Abfluss von Bankeinlagen zu verhindern, werden für Guthaben in digitalen Euro, die Privatpersonen oder Unternehmen in ihren Wallets halten, mögliche Obergrenzen diskutiert.
Die technische Umsetzung wird aktuell von der EZB intensiv diskutiert. Ein zentraler Aspekt des digitalen Euros ist die Integration von Wallets, die entweder über Banken oder öffentliche Stellen, wie beispielsweise Postfilialen, eingerichtet werden könnten. Wallets ermöglichen es Nutzern, Geld aufzuladen und Transaktionen sicher und effizient abzuwickeln. Transaktionen in digitalen Euro sollen in Echtzeit abgewickelt werden, unabhängig davon, ob sie in Ladengeschäften, beim Online-Shopping oder zwischen Privatpersonen stattfinden.
In einer sich ständig wandelnden digitalen Umgebung ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen proaktiv handeln und sich an neue Entwicklungen anpassen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter zu wahren und auszubauen. BDO ist der Partner für Unternehmen, die die Chancen des digitalen Euros nutzen möchten. Mit unserem Fachwissen begleiten wir Sie gerne dabei, die vielversprechenden Möglichkeiten des digitalen Euros zu identifizieren und in Ihre zukünftigen strategischen Überlegungen einzubeziehen.
Dr. Roger Rihmland